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Halbketten-Zugkraftwagen (Zgkw.)

 

 

 

 

 

Halbkettenfahrzeuge mögen auf den Betrachter von Heute etwas merkwürdig wirken. Aber gerade sie waren typisch für das Erscheinungsbild der deutschen Wehrmacht im 2. Weltkrieg. Grund dieser Kombination von Rad- und Kettenfahrzeug war, dass man die hohe Straßengeschwindigkeit der Radfahrzeuge mit der hohen Zugleistung von Kettenfahrzeugen kombinieren wollte. Wenn auch die Technik kompliziert war, so bewährten sich die Halbketten Zugkraftwagen doch sehr gut. Typisch für die deutschen Halbkettenfahrzeuge war die nicht angetriebene Vorderachse und das lange Kettenlaufwerk. Außer dem s.W.S. und der Maultier Baureihe besaßen sie geschmierte Ketten mit Gummipolstern. Bei den meisten Typen waren die Laufwerke über Kurbellenker und Federstäbe gefedert (Ausnahmen waren frühe 5t und 12t Zgkw., sowie der 8t Zgkw. und die Maultier Baureihe). Die Halbketten-Zugkraftwagen wurden hauptsächlich als Zugfahrzeuge für Geschütze verwendet. Es wurden aber auch andere Lasten bewegt. Einige Typen wurden zur Bergung von Kraftfahrzeugen und Panzern eingesetzt.

 

 

 

 

 

Liste der in den 1930er Jahren entwickelten Halbkettenfahrzeuge:

 

 

leichter Zugkraftwagen 1t (Sd. Kfz. 10)

ca.

13.910

Exemplare

 

 

leichter Zugkraftwagen 3t (Sd. Kfz. 11)

ca.

7.350

Exemplare

 

 

mittlerer Zugkraftwagen 5t (Sd. Kfz. 6)

 

3.835

Exemplare

 

 

mittlerer Zugkraftwagen 8t (Sd. Kfz. 7)

ca.

13.400

Exemplare

 

 

schwerer Zugkraftwagen 12t (Sd. Kfz. 8)

ca.

4.000

Exemplare

 

 

schwerer Zugkraftwagen 18t (Sd. Kfz. 9)

 

2.629

Exemplare

 

 

 

 

 

Währen des Krieges wurden noch das Kettenkraftrad (ca. 9.000 Stück), der schwere Wehrmachtsschlepper (mindestens 851 Stück) und die Maultier Baureihe entwickelt.
Die Maultier Baureihe geht ursprünglich auf eine Entwicklung der Waffen-SS zurück. Bei der Division “Das Reich” hatte man herkömmliche 3t Lkw mit erbeuteten Carden-Loyd Kettenlaufwerken zu Halbkettenfahrzeugen umgebaut und gute Erfahrungen damit gesammelt. Bei den Versuchen von verschiedenen Herstellern wurden verschieden Laufwerke erprobt, mit zum Teil besseren Ergebnissen. Wegen der Vereinheitlichung musste dann aber doch bei allen Herstellern das gleiche Laufwerk verwendet werden. Noch 1942 kamen die ersten 635 Fahrzeuge zur Auslieferung. Die Maultier Fahrzeuge gingen bei Ford (ca. 14.952 Stück), Opel (ca. 4.000 Stück) und Magirus (1.740 Stück) in die Produktion.
Wegen der Produktionsverzögerung beim s.W.S. wurde 1943 kurzfristig ein 4,5t Maultier bei Daimler-Benz entwickelt. Die ersten 40 Exemplare wurden im August 1943 ausgeliefert. Insgesamt wurden 1.486 4,5t Maultiere bei Daimler-Benz gefertigt. Im Gegensatz zu den 2t Maultieren hatte das 4,5t Modell ein abgeändertes Laufwerk des Panzerkampfwagen II erhalten.
Meistens wurden die Maultiere als Transport- und/oder Zugmittel verwendet. Wenige sind mit Kofferaufbauten als Sanitätsfahrzeuge verwendet worden. Teilweise wurden auch 2 cm und 3,7 cm Flak-Geschütze aufgesetzt. Ein Foto ist bekannt geworden, bei dem eine 7,5 cm Pak 97/38 auf der Ladefläche verlastet war und so als Pak-Selbstfahrlafette eingesetzt wurde.
Der schwere Wehrmachtsschlepper (s.W.S.) war als Ersatz für die 5t und 8t Zgkw. geplant. Er stellte am Ende aber doch nur eine zusätzliche Baureihe dar. Der s.W.S. wurde als Pritschenfahrzeug und als Flak-Selbstfahrlafette mit Behelfspanzerung gefertigt. Vom Panzerwerfer mit dem 15 cm Nebelwerfer-Zehnling 42 existierten zumindest einige wenige Fahrzeuge. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Zgkw. hatte er ungeschmierte Ketten mit größerer Breite. Allerdings war er deutlich langsamer als diese, was beim Rückzug leider oft zum Verlust des Zugfahrzeugs und des angehängten Geschützes führte. Er war deshalb bei der Truppe wenig beliebt.

 

 

 

 

 

Liste der während des Krieges entwickelten Halbkettenfahrzeuge:

 

 

kleines Kettenkraftrad (Sd. Kfz. 2)

ca.

9.000

Exemplare

 

 

Gleisketten Lastkraftwagen 2t, offen (Maultier) (Sd. Kfz. 3a) Typ Opel Blitz 3,6-36 S/SSM

ca.

4.000

Exemplare

 

 

Gleisketten Lastkraftwagen 2t, offen (Maultier) (Sd. Kfz. 3b) Typ Ford V 3000 S/SSM

 

14.952

Exemplare

 

 

Gleisketten Lastkraftwagen 2t, offen (Maultier) (Sd. Kfz. 3c) Typ Klöckner-Deutz S 3000 SSM

 

1.741

Exemplare

 

 

Gleisketten Lastkraftwagen 4,5t (Maultier) (Sd. Kfz. 3/5) Typ Mercedes Benz L 4500 R

 

1.486

Exemplare

 

 

Gleisketten Lastkraftwgen 3t gepanzert (Sd. Kfz. 4) (Mun-Kfz.)

 

300

Exemplare

 

 

15 cm Panzerwerfer 42 (Sd. Kfz. 4/1)

 

300

Exemplare

 

 

schwerer Wehrmachtsschlepper (s.W.S.)

ca.

850

Exemplare

 

 

 

 

 

Neben Deutschland verwendeten auch andere Länder Halbkettenfahrzeuge in ihren Armeen. Solche Fahrzeuge waren aber in keiner Armee in solch einer Vielfalt und Zahl zu finden wie in der Wehrmacht. Weit verbreitet waren die Citroen-Kegresse Fahrzeuge. Diese wurden neben Frankreich auch von Polen und Belgien verwendet. Daneben gab es noch Halbkettenfahrzeuge von Somua und Unic, die ebenfalls auf der Kegresse Entwicklung basierten. Auch die Sowjetunion hatten mit dem ZIS-42 ein Halbkettenfahrzeug auf Kegresse Basis. Vor allem während des Westfeldzuges 1940 gelangten viele dieser Halbkettenfahrzeuge in deutschen Besitz. Für die Schnelle Brigade West wurden eine ganze Reihe gepanzerter und nicht gepanzerter Spezialfahrzeuge auf Basis dieser Halbkettenfahrzeuge gefertigt. Andere liefen als Zugfahrzeuge für Geschütze in den Planstellen der deutschen Halbkettenfahrzeuge.

 

 

 

 

 

Liste der erbeuteten Halbkettenfahrzeuge:

 

 

Minerva-FN-Kegresse bzw. Zugkraftwagen P 302 (b)

 

 

Citroen P 19 bzw. Transportkraftwagen Ci 380 (f)

 

 

Somua MCG bzw. Zugkraftwagen S 307 (f)

 

 

Somua MCL bzw. Zugkraftwagen S 303 (f)

 

 

Unic TU 1 bzw. Zugkraftwagen U 305 (f)

 

 

Unic P 107 bzw. Zugkraftwagen U 304 (f)

 

 

ZIS 22 & 22M

 

 

 

 

 

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