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Die französische Automobilindustrie war in den 1920er und 1930er Jahren von zahlreichen individuellen Herstellern geprägt, die größtenteils nur kleine Serien von Kraftfahrzeugen fertigten. Nach der Weltwirtschaftskrise stieg der Bedarf an Kraftfahrzeugen spürbar an. Aber selbst die größeren Hersteller konnten den gestiegenen Bedarf nicht decken. Ein Grund dafür, warum in Frankreich viele Kraftfahrzeuge amerikanischer Fertigung verkauft wurden. Nach der Kapitulation Frankreichs im Jahr 1940 wurden viele Hersteller in das deutsche Rüstungsprogramm einbezogen. So produzierten französische Hersteller während der Besatzungszeit zum Teil erhebliche Mengen an Lastkraftwagen für die Wehrmacht. Hier sind vor allem Citroen, Renault, Peugeot und Matford zu nennen. Dazu kamen natürlich auch noch die riesigen Beutebestände nach dem Westfeldzug. Die Wehrmacht hatte auch Kraftomnibusse französischer Hersteller im Bestand. Diese dürften vor allem während des Westfeldzuges 1940 erbeutet worden sein. Für die Wehrmacht sind aber später nur noch sehr wenige Exemplare gefertigt worden. Auch in Frankreich dürfte es eine große Typenvielfalt von Omnibussen gegeben haben. Die Bekanntesten stammten wohl von Citroen, Isobloc und Renault. Artillerie-Radschlepper hatten in Frankreich eine lange Tradition, die bis vor den 1. Weltkrieg zurückreichte. Bis zur Kapitulation Frankreichs wurden Radschlepper für das französische Militär hauptsächlich von Laffly und Latil gefertigt. Einige Typen wurden später auch für die Wehrmacht gefertigt. Latil war darüber hinaus an der Entwicklung eines Radschlepper-Ost beteiligt. Nicht weniger als 88 Infanterie Divisionen, 3 motorisierte Infanterie Divisionen und eine Panzer Division der deutschen Wehrmacht fuhren überwiegend mit französischen Kraftfahrzeugen. Die Erzeugnisse der französischen Automobilindustrie halfen einen Teil des riesigen Bedarfs an Kraftfahrzeugen der Wehrmacht zu decken.
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