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Der Schell-Plan
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Durch das allgemeine Wirtschaftswachstum nach der überwundenen Weltwirtschaftskrise entstand in den 1930er Jahren eine rege Nachfrage nach Fahrzeugen aller Art. Die lebhafte Konkurrenz zwischen den verschiedenen Herstellern führte zwangsläufig zu umfangreichen Angebotspaletten mit häufig wechselnden Fahrzeugmodellen. Schon frühzeitig erkannte die Reichsregierung richtigerweise, dass sich diese Typenvielfalt in einem zukünftigen Krieg negativ auf die Gesamtproduktion auswirken würde. Daher wurde Oberst Adolf von Schell als Generalbevollmächtigter des Kraftfahrwesens im November 1938 damit beauftragt, einen Plan zur Typenbereinigung zu erstellen. Dieser wurde am 15. März 1939 vorgelegt. Er sah unter anderem die Reduktion der 114 Lkw Modelle auf 19 und der 52 Pkw Modell auf 30 vor. Der Schell-Plan trat am 01. Januar 1940 in Kraft. Die Industrie sollte im Jahr 1939 ihre Produktion umstellen, so dass die gestrichenen Fahrzeugmodelle im Jahr 1940 auslaufen konnten. Bei den Lastkraftwagen waren insgesamt 4 Grundtypen vorgesehen: 1,5t, 3t, 4,5t, und 6,5t. Je Hersteller sollten maximal zwei Typen aus dieser Typenreihe zugestanden werden. Folgende Hersteller wurden in den einzelnen Klassen in die Kriegsproduktion übernommen:
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Lkw 1,5 t
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Lkw 3 t
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Lkw 4,5 t
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Lkw 6,5 t
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Opel
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Opel
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Daimler-Benz
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Daimler-Benz
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Phänomen
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Ford
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Büssing-NAG
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MAN
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Steyr
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Borgward
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MAN (Einheitstyp)
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Krupp
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Daimler-Benz
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Saurer (Einheitstyp)
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Vomag
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Magirus
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Henschel (Einheitstyp)
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MAN
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Magirus (Einheitstyp)
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Die Vorgaben des Schell-Plans wurden aber nur noch teilweise in die Realität umgesetzt. Die Kraftrad und Pkw Produktion wurde beträchtlich eingeschränkt um die Produktion der Lastkraftwagen wenigstens halten zu können. Einige Typen die nicht im Schell-Plan vorgesehen waren wurden trotzdem weitergebaut. Dazu kamen dann auch noch die Erzeugnisse der Hersteller, die in den besetzten Gebieten Kraftfahrzeuge für die Wehrmacht herstellten. Die Produktion der 1,5t Lkw wurde während des Krieges stark eingeschränkt. Die Produktion der Fahrgestelle jedoch beibehalten, da man sie für die Produktion von Mannschaftswagen benötigte. MAN war eigentlich nicht für die Produktion eines 3t Lkw vorgesehen, der MAN E 3000 wurde jedoch noch jahrelang Hergestellt und lief auch bei Fross-Büssing vom Band. Im Segment der 4,5t Lkws sollte MAN (mit ÖAF), Saurer, Henschel und Magirus einen Einheitstyp entwickeln. Diese Arbeitsgemeinschaft für Lastkraftwagen hatte ihren Sitz in Frankfurt am Main. MAN schied jedoch schon 1940 wieder aus. Bei ÖAF wurde deshalb der eigene Typ 4 D 90 bis 1941 weitergebaut und dann auf den MAN ML 4500 umgestellt. Der Einheitstyp ging bei allen drei beteiligten Firmen in begrenzte Produktion. Äußerlich unterschieden sich die Einheitstypen je nach Hersteller bei den Kühlermasken und bei einigen anderen Details. Vom Klöckner-Deutz GS 145 bzw. S 4500 wurden von 1941 bis 1943 600 Exemplare hergestellt. Das Fahrzeug mit Allradantrieb GA 145 bzw. A 4500 kam über das Prototypenstadium nicht hinaus. Der Henschel Einheitstyp wurde als HGS 4500 bzw. Merkur 4500 und HGA 4500 bzw. Mars 4500 bezeichnet, wobei die Stückzahlen aber gering geblieben sein dürften. Bei Saurer wurde zunächst der eigene 4,5t Lkw BT 4500 bis 1942 weiterproduziert. Ab 1942 wurde dann der Einheitstyp SGS 4500 und SGA 4500 in etwa 240 Exemplaren gefertigt. Die Lkw Fertigung von Henschel musste später wegen der Panzerproduktion ausgelagert werden. Der Restauftrag wurde dann von Saurer abgewickelt. Auf Befehl von oben wurde die Produktion des Einheitstyps 1943 eingestellt. Gräf & Stift durfte zunächst seinen eigenen 4,5t Lkw weiterbauen, musste aber später, wie auch Saurer, den Mercedes Benz L 4500 nachbauen. Die 6,5t Lkw hatten eine geringere Bedeutung. Der vom Einheitsbüro entwickelte 6,5t Lkw kam gar nicht zur Produktion. Die Produktion der handelsüblichen 6,5t Lkw wurde spätestens 1942 gänzlich eingestellt, da genügend Ergänzungsfahrzeuge zur Verfügung standen.
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