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Der schwere geländegängige Personenkraftwagen, gelegentlich auch als schwerer Einheits-Pkw. bezeichnet, wurde von 1937 bis 1942 bei Horch und Ford gefertigt. Es gab Ausführungen mit Vierradlenkung und solche mit ausschließlich Vorderradlenkung. Bei den Typen mit Vierradlenkung konnte die Lenkung der Hinterachse abgeschaltet werden. Erst der Typ 40 brachte einige Verbesserungen, so entfielen die seitlichen Reserve- bzw. Stützräder. Wie auch beim m. gl. Pkw., gab es nur noch ein Reserverad, das nun innerhalb der Karosserie untergebracht wurde. Die Vierradlenkung war ebenfalls entfallen. Der Kraftstoffeinfüllstutzen war nach außen verlegt worden. Der s. gl. Pkw. wurde hauptsächlich als Mannschaftswagen und als Zugfahrzeug für verschiedene Geschütze verwendet. Ebenfalls noch häufiger zu sehen war der Krankenkraftwagen mit geschlossenem Aufbau. Einige wenige Fahrzeuge hatten einen Kabriolett-Aufbau. Sie dienten als Kommandeursfahrzeuge. Daneben gab es in geringer Stückzahl noch Spezialfahrzeuge wie den Verstärkerkraftwagen, der den gleichen Aufbau hatte wie der Krankenkraftwagen, oder den Scheinwerferkraftwagen. Bei Einheiten der Luftwaffe liefen einige wenige s. gl. Pkw., die als Flak-Selbstfahrlafetten eine 2 cm Flak auf einem speziellen Aufbau führten. Das Fahrgestell des s. gl. Pkw. war vom Fahrgestell der leichten Vierrad-Panzerspähwagen abgeleitet worden. Gerade in seinen hauptsächlichen Verwendungszwecken, als Protzkraftwagen und Mannschaftskraftwagen, erwies sich der s. gl. Pkw. als zu empfindlich und nicht standfest genug. In diesen Verwendungszwecken war er ungewöhnlich hohen Beanspruchungen ausgesetzt. Oftmals fuhr er mit zehn Mann und deren ganzer Ausrüstung und teilweise noch einem Geschütz am Haken in den Einsatz... Die Technik war darüber hinaus zu kompliziert und eben deshalb auch anfällig. Sein Eigengewicht von über 3,2t stand in keinem Verhältnis zur Nutzlast von etwa 1t. Die später als Ersatz eingeführten Mannschaftswagen auf 1,5t Lkw Fahrgestellen der Marken Mercedes Benz, Phänomen und Steyr hatten bedeutend günstigere Leistungsdaten und waren einfacher konstruiert und standfester. Selbst der für ähnliche Zwecke verwendete dreiachsige Krupp L 2 H 43 bzw. 143 hatte mit etwa 2,5t Eigengewicht und 1,1t Nutzlast bessere Leistungsdaten. Die Verwendung des s. gl. Pkw. in den anderen Aufgabenbereichen ging etwas besser, da dort die Gefahr durch Überladen viel geringer war. Bei guter Behandlung und vorschriftsmäßiger Pflege war der s. gl. Pkw. durchaus ein gutes Geländefahrzeug. Dies war aber unter Kriegsbedingungen leider nur selten möglich.
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