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Erste Ansätze von “Tarnung” gibt es mit Sicherheit schon seit Menschengedenken. So heißt es zum Beispiel bei Robin Hood, dass er und seine Männer Kleidung in den Farben des Waldes getragen hätten. Im Allgemeinen war Tarnung aber verpönt und galt als Feigheit. Man bevorzugte den Kampf Mann gegen Mann in offenem Gelände. Auch nach Einführung der Feuerwaffen änderte sich daran nichts. Eher im Gegenteil. Um die Truppen auf dem vom Pulverdampf vernebelten Gefechtsfeld besser führen und auseinander halten zu können, wurden besonders auffällige gefärbte Uniformen getragen. Erste Versuche mit tarnenden Uniformen gab es schon vor etwa 400 Jahren. Aber erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts bzw. zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurden ernsthafte Versuche unternommen, weniger auffällige Farben zu verwenden. In Deutschland wurden 1905 die ersten Versuche unternommen. Zwei Jahre später wurde der feldgraue Farbton als Farbe für Uniformen eingeführt und 1908 auch als Lackfarbe für Fahrzeuge und Ausrüstung. Zu Beginn des 1. Weltkriegs waren im deutschen Heer nur einfarbige Anstriche üblich. Während des 1. Weltkriegs ging man dann teilweise zu mehrfarbigen Anstrichen aus Ockergelb, Grün und Rostbraun über. Nach dem Ende des 1. Weltkriegs wurden bis 1945 diverse Tarnanstriche eingeführt. Die Einführung der Tarnanstriche und zum Teil auch die Details der Anwendung wurden üblicherweise im Heeres-Verordnungsblatt (H.V.Bl.), den Allgemeinen Heeresmitteilungen (A.H.M.) und dem Heerestechnischen Verordnungsblatt (H.t.V.Bl.) bekanntgegeben.
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