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Großbritannien brachte eine Vielzahl von zum Teil recht eigenwilliger Kraftfahrzeughersteller hervor. Daraus ergab sich, dass auch die britischen Streitkräfte mit Fahrzeugen der unterschiedlichsten Fabrikate ausgestattet werden mussten. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass von den etwa 85.000 Kraftfahrzeugen, die dem britischen Kriegsministerium bei Kriegsbeginn 1939 zur Verfügung standen, etwa 26.000 Fahrzeuge requirierte ehemals zivile Fahrzeuge waren. Der größte Teil dieser Fahrzeuge gelangte 1939/40 mit dem Expeditionskorps auf das europäische Festland. Nicht einmal 5.000 Fahrzeuge konnten wieder auf die britische Insel evakuiert werden. Der größte Teil der zurückgelassenen Fahrzeuge fiel der Wehrmacht in mehr oder weniger gutem Zustand in die Hände. Die größte Anzahl wurde von der Wehrmacht wohl im Raum Dünkirchen erbeutet. Auch nach dem Balkan-Feldzug musste die britische Armee tausende Kraftfahrzeuge zurücklassen. Das deutsche Afrika-Korps deckte zeitweise den größten Teil seines Kraftfahrzeugbestandes mit erbeuteten britischen und kanadischen Kraftfahrzeugen. Auch an der Ostfront wurden britische Fahrzeuge erbeutet, die im Zuge des Lend & Lease Abkommens an die Sowjetunion geliefert worden waren. Später gelangten wohl nur noch wenige britischer Kraftfahrzeuge in den Bestand der deutschen Wehrmacht. Die Einsatzdauer der meisten britischen Kraftfahrzeuge war von der Verfügbarkeit von Ersatzteilen abhängig. Trotzdem scheinen einige recht lange durchgehalten zu haben, was sicherlich auch auf die britische Qualität zurückzuführen war. Alles in allem spielten britische Kraftfahrzeuge aber eher eine untergeordnete Rolle im Beutefahrzeug-Bestand der deutschen Wehrmacht.
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