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Kraftfahrzeug-Kennzeichen der Reichswehr und Wehrmacht

 

 

 

 

 

 

Mit der Anlage 2b und 2c der Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr vom 15. März 1923 wurden den Wehrkreisen der Reichswehr Nummernblöcke von RW 1000 bis RW 9999 für die Fahrzeugkennzeichen zugewiesen. Dabei stand die erste Ziffer für den Wehrkreis und die drei folgenden Ziffern für die laufende Nummer des Fahrzeugs. Als Probefahrtkennzeichen wurden Nummernblöcke von RW 100 bis RW 999 zugewiesen. Bis zum März 1935 waren weitere Kennzeichenserien dazugekommen. Diese Nummernblöcke waren fünfstellig, wobei der Wehrkreiskennung die Nummer der zusätzlichen Serie vorangestellt wurde. Diese Zulassungskennzeichen hatten bis Ende September 1935 bestand.

 

 

 

 

 

Am 15. März 1923 zugewiesene Nummernblöcke:

 

 

Wehrkreis I

 

Königsberg

RW

1.000

-

1.999

 

 

 

II

 

Stettin

RW

2.000

-

2.999

 

 

 

III

 

Berlin

RW

3.000

-

3.999

 

 

 

IV

 

Dresden

RW

4.000

-

4.999

 

 

 

V

 

Stuttgart

RW

5.000

-

5.999

 

 

 

VI

 

Münster (Westf.)

RW

6.000

-

6.999

 

 

 

VII

 

München

RW

7.000

-

7.999

 

 

 

Marine Standort Kommando der Ostsee

 

Kiel

RW

8.000

-

8.999

 

 

 

Marine Standort Kommando der Nordsee

 

Wilhelmshaven

RW

9.000

-

9.999

 

 

 

 

 

 

Folgende Nummernblöcke wurden den Wehrkreisen als Probefahrtnummern zugewiesen (nach §31 Abs. 2 der Verordnung):

 

 

Wehrkreis I

 

Königsberg

RW

100

-

199

 

 

 

II

 

Stettin

RW

200

-

299

 

 

 

III

 

Berlin

RW

300

-

399

 

 

 

IV

 

Dresden

RW

400

-

499

 

 

 

V

 

Stuttgart

RW

500

-

599

 

 

 

VI

 

Münster (Westf.)

RW

600

-

699

 

 

 

VII

 

München

RW

700

-

799

 

 

 

Marine Standort Kommando der Ostsee

 

Kiel

RW

800

-

899

 

 

 

Marine Standort Kommando der Nordsee

 

Wilhelmshaven

RW

900

-

999

 

 

 

 

 

 

Bis zum März 1935 zusätzlich zugeteilte Kennzeichenserien:

 

 

Wehrkreis I

 

Königsberg

RW

11.000

-

11.999

 

 

 

II

 

Stettin

RW

12.000

-

12.999

 

 

 

III

 

Berlin

RW

13.000

-

13.999

 

 

 

IV

 

Dresden

RW

14.000

-

14.999

 

 

 

V

 

Stuttgart

RW

15.000

-

15.999

 

 

 

VI

 

Münster (Westf.)

RW

16.000

-

16.999

 

 

 

VII

 

München

RW

17.000

-

17.999

 

 

 

Heeresdienststelle

 

Breslau

RW

18.000

-

18.999

 

 

 

Heeresdienststelle

 

Kassel

RW

19.000

-

19.999

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wehrkreis I

 

Königsberg

RW

21.000

-

21.999

 

 

 

II

 

Stettin

RW

22.000

-

22.999

 

 

 

III

 

Berlin

RW

23.000

-

23.999

 

 

 

IV

 

Dresden

RW

24.000

-

24.999

 

 

 

V

 

Stuttgart

RW

25.000

-

25.999

 

 

 

VII

 

München

RW

27.000

-

27.999

 

 

 

Heeresdienststelle

 

Breslau

RW

28.000

-

28.999

 

 

 

Heeresdienststelle

 

Kassel

RW

29.000

-

29.999

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wehrkreis III

 

Berlin

RW

33.000

-

33.999

 

 

 

IV

 

Dresden

RW

34.000

-

34.999

 

 

 

Heeresdienststelle

 

Kassel

RW

39.000

-

39.999

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wehrkreis III

 

Berlin

RW

43.000

-

43.999

 

 

 

 

 

 

Nach dem März 1935 wurden weitere Kennzeichenserien zugewiesen (nach Fotobeleg):

 

 

Wehrkreis IV

 

Dresden

RW

44.000

-

44.999

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wehrkreis IV

 

Dresden

RW

54.000

-

54.999

 

 

 

 

 

 

In manchen Fällen kam es vor, dass Fahrzeuge der Reichswehr zivile Kennzeichen trugen. Zwar verfügten diese Kfz. auch über offizielle Reichswehr Kennzeichen, aus Geheimhaltungsgründen führten sie aber auch ein ziviles Kennzeichen, das bei den örtlichen zivilen Ämtern beschafft werden musste. Dies lässt sich für die Kfz. einiger höherer Befehlshaber aber auch für Soldaten, die aus Gründen der Geheimhaltung keine Uniform trugen, nachweisen.

 

 

 

 

 

Durch eine Verordnung des Reichs- und Preuß. Verkehrsministers wurde 1935 das R.G.Bl. 34, Teil 1, Seite 869 geändert. Die Angabe “Wehrmacht - RW” wurde durch “Wehrmacht: Heer - WH, Kriegsmarine - WM, Luftwaffe - WL” ersetzt.

 

 

 

 

 

Heer:

 

 

Daraufhin ordnete der Oberbefehlshaber des Heers (AHA/In 6 III d) am 10.09.1935 für den Bereich des Heeres an, die Reichswehr Kennzeichen zum Stichtag 1.10.1935 durch die neuen WH-Kennzeichen zu ersetzt. Dabei musste der Wechsel auf die neuen Kennzeichen bis zum 31.12.1935 vollzogen und bis zum 10.01.1936 durch die Wehrkreiskommandos gemeldet sein.
Die vier- und fünfstelligen RW- Kennzeichen wurden auf die neuen fünfstelligen WH-Kennzeichen umgerechnet. So wurde bei vierstelligen RW-Kennzeichen eine 0 hinter die Wehrkreisnummer gesetzt (Bsp.: RW-7111 = WH-70111). Bei fünfstelligen RW-Kennzeichen wurden die beiden ersten Ziffern vertauscht (Bsp. RW-17111 = WH-71111).
Mit der Verfügung vom 10.09.1935 wurden beim Heer zunächst Kennzeichen für die Wehrkreise I bis X vergeben. Mit dem Ausbau der Wehrmacht wurden neue Wehrkreise und damit auch neue Nummernblöcke geschaffen, so dass es später auch sechsstellige Nummernblöcke gab. Mit dem Stichtag 19.06.1939 wurde das wehrkreisgebundene Zulassungsnummern-System beim Heer abgeschafft. Sämtliche Fahrzeuge wurden ab WH-1 neu zugelassen. Nach Aufbrauch der bis zu sechsstelligen Nummernblöcke wurden ab dem 26.08.1941 siebenstellige Nummern vergeben (A.H.M. 1941, Blatt 27 vom 07.11.1941, Nr. 1081 (O.K.H. (Ch H Rüst u. BdE), 30.10.1941 - 46.g - AHA/Ag K/M (VIIc)). Da die Größe der Nummernschilder nicht geändert wurde, musste der Zwischenraum zwischen den Nummern und Buchstaben sowie die Ränder verkleinert werden. Eine erkennbare Gruppierung der Ziffern (z. B.: WH - 1 234 567) in drei Gruppen sollte dabei zur besseren Lesbarkeit eingehalten werden.

 

 

 

 

 

Mit Stichtag 1.10.1935 zugewiesene Nummernblöcke:

 

 

Wehrkreis I

 

Königsberg (Pr.)

WH

10.000

-

19.999

 

 

 

II

 

Stettin

WH

20.000

-

29.999

 

 

 

III

 

Berlin

WH

30.000

-

39.999

 

 

 

IV

 

Dresden

WH

40.000

-

49.999

 

 

 

V

 

Stuttgart

WH

50.000

-

59.999

 

 

 

VI

 

Münster (Westf.)

WH

60.000

-

69.999

 

 

 

VII

 

München

WH

70.000

-

79.999

 

 

 

VIII

 

Breslau

WH

80.000

-

89.999

 

 

 

IX

 

Kassel

WH

90.000

-

99.999

 

 

 

X

 

Hamburg

WH

100.000

-

109.999

 

 

 

 

 

 

Nach dem 1.10.1935 zugewiesene Nummerblöcke:

 

 

XI

 

Hannover

WH

110.000

-

119.999

 

 

 

XII

 

Wiesbaden

WH

120.000

-

129.999

 

 

 

XIII

 

Nürnberg

WH

130.000

-

139.999

 

 

 

 

 

 

Mit AHM Nr. 522 vom 22.08.1938 bekanntgegebene Ergänzungen:

 

 

XIV

 

Magdeburg

WH

140.000

-

149.999

 

 

 

 

 

und

WH

240.000

-

249.999

 

 

 

XV

 

Jena

WH

150.000

-

159.999

 

 

 

XVI

 

Berlin

WH

160.000

-

169.999

 

 

 

 

 

und

WH

260.000

-

269.000

 

 

 

XVII

 

Linz (Donau)

WH

170.000

-

179.999

 

 

 

XVIII

 

Salzburg

WH

180.000

-

189.999

 

 

 

 

 

 

Weitere, nach August 1938 vergebene Nummernblöcke:

 

 

XV

 

Jena

WH

250.000

-

259.999

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kriegsmarine:

 

 

Die Marine führte schon in der Reichswehr eigene Nummernblöcke. Ob diese Kennzeichen bei der Neuregelung im Jahr 1935 ebenso wie im Heer umgerechnet wurden, konnte bislang noch nicht geklärt werden. Die Kriegsmarine hat das standortgebundene Nummernsystem beibehalten und baute dieses während des Krieges aus.

 

 

 

 

 

Mit Stichtag 1.10.1935 zugewiesene Nummernblöcke:

 

 

Marinestationen der Ostsee

 

Kiel

WM

1.000

-

5.000

 

 

 

Marinestationen der Nordsee

 

Wilhelmshafen

WM

6.000

-

9.999

 

 

 

 

 

 

Mit AHM Nr. 522 vom 22.08.1938 bekanntgegebene Änderung:

 

 

Marinestationen der Ostsee

 

Kiel

WM

1.000

-

5.999

 

 

 

Marinestationen der Nordsee

 

Wilhelmshafen

WM

6.000

-

9.999

 

 

 

 

 

 

Mit AHM Nr. 732 vom 21.06.1940 bekanntgegebene Ergänzung:

 

 

Marinestation West

 

 

WM

10.000

-

11.999

 

 

 

 

 

 

Im Kraftfahrtechnischem Anhang Nr. 70 zur AHM Ausg. 20 1940 vom 7.09.1940 bekanntgegebene Ergänzung:

 

 

Marinestationen der Nordsee

 

Wilhelmshafen

WM

12.000

-

13.999

 

 

 

 

 

 

Im Kraftfahrtechnischem Anhang Nr. 30 zur AHM Ausg. 9 1941 vom 7.04.1941 bekanntgegebene Neuregelung:

 

 

Oberkommando der Kriegsmarine

 

Berlin

WM

1

-

999

 

 

 

Kommando der Marinestationen Ostsee

 

Kiel

WM

1.000

-

29.999

 

 

 

Kommando der Marinestationen Nordsee

 

Wilhelmshafen

WM

30.000

-

59.999

 

 

 

Kommandierender Admiral Frankreich

 

Paris

WM

60.000

-

79.999

 

 

 

Kommandierender Admiral Norwegen

 

Oslo

WM

80.000

-

99.999

 

 

 

 

 

 

Mit AHM Nr. 776 vom 7.08.1941 bekanntgegebene Ergänzung:

 

 

Marinegruppenkommando Süd

 

 

WM

100.000

-

109.999

 

 

 

 

 

 

Weitere zugewiesene Nummernblöcke:

 

 

Marinekommando Italien

 

 

WM

110.000

 

110.999

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Luftwaffe:

 

 

Die ab 1935 neu aufgestellte Luftwaffe verfügte anfangs noch über RW-Kennzeichen. Ob diese Kennzeichen bei der Neuregelung im Jahr 1935 ebenso wie im Heer umgerechnet wurden, konnte bislang noch nicht geklärt werden. Mit dem Stichtag 19.06.1939 wurden das wehrkreisgebundene Zulassungsnummern-System bei der Luftwaffe abgeschafft. Sämtliche Fahrzeuge wurden ab WL-1 neu zugelassen.

 

 

 

 

 

Zwischen 1.10.1935 und 30.03.1938 zugewiesene Nummernblöcke:

 

 

Luftkreiskommando I

 

 

WL

10.000

-

19.999

 

 

 

II

 

 

WL

20.000

-

29.999

 

 

 

 

 

und

WL

220.000

-

229.999

 

 

 

III

 

 

WL

30.000

-

39.999

 

 

 

IV

 

 

WL

40.000

-

49.999

 

 

 

V

 

 

WL

50.000

-

59.999

 

 

 

VI

 

 

WL

60.000

-

69.999

 

 

 

VII

 

 

WL

70.000

-

79.999

 

 

 

 

 

 

Mitte 1938 wurde eine Umstrukturierung vorgenommen:

 

 

Luftwaffenkommando Ostpreußen

 

 

WL

10.000

-

19.999

 

 

 

Luftwaffenkommando See

 

 

WL

60.000

-

69.999

 

 

 

Luftwaffenkommando Österreich

 

 

WL

80.000

-

89.999

 

 

 

Abwicklungsstelle LKK 2

 

 

WL

20.000

-

29.999

 

 

 

 

 

und

WL

220.000

-

229.999

 

 

 

Abwicklungsstelle LKK 3

 

 

WL

30.000

-

39.999

 

 

 

 

 

und

WL

330.000

-

339.999

 

 

 

Abwicklungsstelle LKK 4

 

 

WL

40.000

-

49.999

 

 

 

 

 

und

WL

440.000

-

449.999

 

 

 

Abwicklungsstelle LKK 5

 

 

WL

50.000

-

59.999

 

 

 

 

 

und

WL

550.000

-

559.999

 

 

 

Abwicklungsstelle LKK 7

 

 

WL

70.000

-

79.999

 

 

 

 

 

 

Mit AHM Nr. 522 vom 22.08.1938 bekanntgegebene Neuregelung:

 

 

Luftgaukommando I

 

Königsberg

WL

10.000

-

19.999

 

 

 

Luftwaffenkommando-See

 

Kiel

WL

20.000

-

29.999

 

 

 

Luftgaukommando III

 

Berlin

WL

300.000

-

319.999

 

 

 

IV

 

Dresden

WL

400.000

-

409.999

 

 

 

VI

 

Münster

WL

600.000

-

609.999

 

 

 

VII

 

München

WL

700.000

-

709.999

 

 

 

VIII

 

Breslau

WL

800.000

-

809.999

 

 

 

XI

 

Hannover

WL

110.000

-

119.999

 

 

 

XIII

 

Nürnberg

WL

130.000

-

139.999

 

 

 

XVII

 

Wien

WL

170.000

-

179.999

 

 

 

 

 

 

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